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Porträts, Betrachtungen 

alle Bilder | 30×40 cm | Öl_Leinwand

und | jetzt | schauen wir täglich auf Bilder.

Wir haben kaum eine | keine Chance, unseren Alltag ohne medial gesteuerten Blick auf (Ab-)Bilder zu gestalten. Aber am Anfang war die Malerei, der Besitz eines Porträts ein exklusives Privileg, dem Adel, dem Klerus und dem gehobenen Bürgertum vorbehalten. Hier liegt also dieser Bilder Anfang.

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Herkunft der Chiffren und bin in der Zeit zurückgereist. Mein Interesse an den Geschichten, die diese Bilder vordergründig erzählen, die Posen, die ihre Protagonistinnen einst einnahmen, die Geschlechterrollen, die sie damals bildhaft verkörperten, und die formale Andersartigkeit dieser Bildsprache im Gegensatz zur gegenwärtigen waren der Beginn.

Die ersten AQUARELLE entstanden. Hier hat Farbe ein Eigenleben – oft tut sie, was sie will. Das Bild, das im Werden ist, orientiert sich am formalen Rahmen, und der Farbverlauf gibt den Ausdruck.

Die ÖLFARBE dagegen ist immer zu kontrollieren. So entstanden zunächst Bilder, die noch nah am Original waren. Schicht um Schicht habe ich den Modellen nachgespürt. Je länger ich diese jungen Frauen betrachtete, veränderte sich mein „Bild“ von ihnen.

Die Erfindung der Coolness würde ich nach diesen Erfahrungen nicht mehr in der Mitte des 20. Jahrhunderts verorten, sondern irgendwann im Barock. Junge Frauen, die durchaus dem heutigen Schönheitsideal entsprechen, stellen Madonnen, Heilige und Gestalten der Mythologie dar, sie tun das selbstverständlich und selbstbewusst. Manchmal mit hintergründigem Lächeln oder in einer eher gleichgültig wirkenden Pose. Waren sie professionelle Modelle? Beim Besuch der staatlichen Sammlungen Schwerin fiel mir auf einigen Bildern verschiedener niederländischer Maler die Ähnlichkeit einer bestimmten, immer wiederkehrenden Frauenfigur auf.  

Inzwischen zweifele ich an dem Wissen, das ich über die Menschen früherer Epochen zu haben glaubte. Geschichte überliefert die Sicht der Herrschenden und verschweigt alles darüber hinaus, alles, was dem nicht konform geht. Aber die Bilder, die Bilder erzählen gerade das – still und anarchisch.

Annette Wirtz

now | Let’s look at pictures every day

„We hardly have any | There is no chance of shaping our everyday lives without a media-controlled view of images. But in the beginning, painting and owning a portrait was an exclusive privilege, reserved for the nobility, the clergy and the upper middle class. This is also where this picture begins.

For some time now I have been interested in the origin of the ciphers and have traveled back in time. My interest in the stories that these pictures ostensibly tell, the poses that their protagonists took, the gender roles that they symbolically embodied at the time, and the formal difference of this visual language in contrast to the present were the beginning.

Based on these experiences, I would no longer place the invention of cool in the middle of the 20th century, but at some point in the Baroque period. Young women who fully correspond to today’s ideal of beauty portray Madonnas, saints and mythological figures; they do so naturally and self-confidently. Sometimes with a subtle smile or in a rather indifferent-looking pose. Were they professional models? While visiting the Schwerin state collections, I noticed the similarities of a certain, recurring female figure in some of the paintings by Dutch painters.  

I now doubt the knowledge that I believed in the people of earlier eras. History transmits the view of those in power and conceals everything beyond that, everything that does not conform to this. But the pictures, the images tell exactly that – quietly and anarchically. „

Annette Wirtz

übersetzt mit Google

Die Porträts waren Teil der Ausstellung „jetzt“ im ausstellungsraum.at